Der harte Lockdown schlägt auf die Stimmung. Dies schlägt sich auch auf das Konsumklima nieder. Doch scheinbar haben in letzter Zeit immer mehr Menschen das fehlende Stück gefunden, um die Langeweile in den eigenen vier Wänden zu bekämpfen: Puzzeln.
Kaum Kauflust
Nach der leichten wirtschaftlichen Erholung im Sommer drückt der harte Lockdown im Winter die Verbraucherstimmung erneut nach unten. Laut einer Pressemitteilung der GfK-Konsumexperten wird für den Februar 2021 ein Konsumklima von -15,6 Punkten prognostiziert. Auch aus Angst vor Kurzarbeit und einer Pleitewelle sparen Bürger ihr Geld derzeit lieber, anstatt es in neue Anschaffungen zu investieren: „Aktuell fällt die Anschaffungsneigung auf null Punkte. Dies ist gegenüber dem Vormonat ein Minus von 36,6 Punkten.“
Passt perfekt
Während die allgemeine Kauflaune in den letzten Monaten stark gesunken ist, konnte eine Sparte jedoch besonders hohe Gewinne erzielen – Brettspiele und besonders Puzzles. Dem Bericht des Spiegel zufolge konnte der Spielwarenhersteller Ravensburger im Jahr 2020 insgesamt 28 Millionen Puzzles und damit ein Drittel mehr als im Vorjahr verkaufen. Insgesamt stieg der Umsatz des Unternehmens um 20 Prozent auf 632 Millionen Euro.
Axel Kaldenhoven von Schmidt Spiele, bestätigt den Spiele-Trend im Interview mit der Tagesschau: „Auf der einen Seite haben wir 2020 in den Handel hinein über 40 Prozent mehr verkauft als im Jahr zuvor. Zudem belegen Marktforschungszahlen auch einen starken Weiterverkauf an die Endverbraucher. Dort haben wir ein Plus von mehr als 36,8 Prozent gegenüber 2019.“
Handel fordert Handlung
Für den allgemeinen Handel sieht Rolf Bürkel von der GfK allerdings wenig Hoffnung auf Besserung:
„Dem Konsumklima stehen im ersten Quartal dieses Jahres schwierige Zeiten bevor. Für eine nachhaltige Erholung ist es notwendig, dass die Infektionszahlen stärker als bislang zurückgehen, damit die Maßnahmen spürbar gelockert werden können.“
Am 10. Februar werden Bund und Länder die Strategie für das weitere Vorgehen besprechen. Laut Tagesschau ist eine Verlängerung des Lockdowns trotz der sinkenden Inzidenzwerte nicht ausgeschlossen, da die Mutationen des Virus eine zusätzliche Bedrohung darstellen. Der Handelsverband Deutschland pocht unterdessen in einer Pressemitteilung auf eine Lockerung für Nicht-Lebensmittelgeschäfte, da der Einzelhandel kein Hotspot ist. HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth erörtert:
„Offene Läden und die wirkungsvolle Bekämpfung der Pandemie sind kein Widerspruch, eine erneute Schließung vieler Geschäfte ist nicht notwendig.“
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