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Wie kaum eine andere Branche litt das Gastgewerbe unter den Corona-Lockdowns von 2020 und 2021. Nun stehen erste Zeichen auf Erholung. Der Umsatz der Branche steigt wieder.

„Das Gastgewerbe liegt am Boden“

30. April 2020: der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA schlägt Alarm. Der Zugang in Arbeitslosigkeit war um 208,2 Prozent gestiegen – auch branchenübergreifend ein absoluter Rekordwert. Der Verband sprach von der höchsten Steigerung aller Branchen der deutschen Wirtschaft. Und auch bei der Kurzarbeit waren die Zahlen in Gastronomie und Hotellerie deutlich gestiegen. „Das sind katastrophale Zahlen“, teilte Guido Zöllick mit, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes. „Für Unternehmer wie Mitarbeiter ist das eine dramatische Ausnahmesituation. Das Gastgewerbe liegt am Boden.“

Aufschwung im Gastgewerbe

Im Laufe der nächsten Monate ließ der Druck auf das Gewerbe kaum nach. Clubs und Diskotheken schlugen Alarm, die Umsätze brachen ein. Sorgen und Existenzängste wuchsen.
Doch nun ist ein Umschwung erkennbar: Anfang Februar teilte DEHOGA mit, dass sich die Stimmung im Gastgewerbe trotz aller Herausforderung aufhellt. Die Betriebe setzten zwar in der Gegenüberstellung zum Januar 2019 etwa 6,6 Prozent weniger um, aber im Vergleich zu 2022 steht ein Plus von 18,9 Prozent auf dem Papier. Und auch die Stimmung unter den Betrieben fällt deutlich positiver aus. Im Januar glaubten noch 45,0 Prozent an schlechtere Geschäfte im ersten Quartal, nun, im Februar, sind es noch 27,6 Prozent.

Deutlicher Anstieg bei den Hotels

Diese neuen Zahlen stützt auch eine aktuelle Einschätzung des Statistischen Bundesamts (Destatis). Wie die Wiesbadener Behörde mitteilte, konnte das Gastgewerbe im Jahr 2022 eine Umsatzsteigerung von 45,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwirtschaften. Der hauptsächliche Grund dafür waren die deutlichen Lockerungen mit dem Nachlassen der Coronavirus-Pandemie im Februar 2022. Die nominalen Umsätze konnten (vor allem wegen der mittlerweile gestiegenen Verbraucherpreise) fast wieder ans Vorkrisenniveau anschließen.

Besonders deutlich steigerten Hotels und Gaststättengewerbe ihre Umsätze (realer Anstieg 63,8 Prozent). Danach folgen laut Destatis-Zahlen die Ferienunterkünfte (plus 53,4 Prozent), wobei die Campingplätze um knapp zehn Prozent an Umsatz gewannen. Diese waren jedoch von vornherein in geringerem Maße von der Krise betroffen als die Gaststättengewerbe. Und zuletzt stieg der Umsatz in der Gastronomie um 38,7 Prozent.

Obwohl die Zuversicht wächst, gibt der Verband nur bedingt Entwarnung. „Mit großer Sorge sehen wir allerdings die erheblichen Kostensteigerungen und die Zunahme der Bürokratie“, erklärt DEHOGA-Präsident Zöllick. Es sei entscheidend, dass die Gas- und Strompreisbremsen ihre Wirkung schnellstmöglich entfalten.

Titelbild: © photocrew / stock.adobe.com

Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH

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