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Es herrscht Krieg in Europa. Nach einem Angriff Russlands auf die Ukraine geraten die Märkte in Aufruhr. Ein Überblick.

Die Krim war der Anfang

So komplex die Geschichte hinter dem Angriff ist, die Fakten liegen auf dem Tisch. Am 21.2.2022 unterschrieb Wladimir Putin ein Dokument, das die Autonomie der beiden selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk anerkannte. Dabei handelt es sich um zwei ostukrainische Regionen, die bereits kurz nach der Krim-Annexion im Jahr 2014 in die Hände von pro-russischen Separatisten gefallen waren. Drei Tage später begann Russland eine Offensive auf ukrainischem Grund – ein europäischer Krieg brach aus.

Sanktionen des Westens

Seitdem herrscht Aufruhr in Europa. Dem ZDF zufolge sind auch vermehrt zivile ukrainische Ziele betroffen. Laut den Vereinten Nationen sind in der Ukraine bereits 100.000 Menschen auf der Flucht. Der Westen reagierte mit Verurteilungen und Sanktionen.

Zu den fünf Kernpunkten gehören:

  • Finanzsektor: Hier zielt der Westen darauf ab, russische Banken von den EU-Finanzmärkten abzuschneiden. Weder das Ausleihen noch Verleihen von Geld oder die Refinanzierung von russischen Staatsunternehmen soll noch möglich sein. Die Sanktionen verhindern, dass russische Banken ihre Aktien in der EU handeln können. „We are now targeting 70 percent of the Russian banking market, but also key state-owned companies, including the field of defence“, sagte Ursula von der Leyen, Präsidenten der EU-Kommission, in einer Meldung dazu.
  • Energiesektor: Der Exportbann trifft vorrangig den russischen Ölsektor und verhindert die Aufrüstung der Ölraffinerien. Vorher hatte Bundeskanzler Olaf Scholz bereits angekündigt, die Pipeline Nordstream 2 fürs Erste auf Eis zu legen.
    Transportsektor: Hier steht die russische Luftverkehrsbranche im Vordergrund: Diese will der Westen von der Versorgung mit Ersatzteilen und anderer Technik abschneiden.
  • Exportkontrollen für Hightech-Produkte und Software soll die Entwicklung anderer russischer Schlüsselbranchen erschweren, was die Weiterentwicklung des Landes mittel- bis langfristig schwer treffen könnte, soweit die Erklärung aus Brüssel.
  • Visapolitik: Die bereits beschlossenen Sanktionen in diesem Sektor treffen vor allem Russen mit bislang privilegierten EU-Einreiseberechtigungen. Dazu gehören Geschäftsleute und Diplomaten.
  • Mehrere westliche Staaten drängen zu weitreichenderen Maßnahmen. Unter anderem würden diese das Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift betreffen. Mittels Ausschluss könnte der Westen russische Finanzinstitute quasi vom weltweiten Finanzsystem abkoppeln.

Die Märkte reagieren

Der russische Leitindex RTS brach zwischenzeitlich um 50 Prozent ein. Der Handel wurde unterbrochen, läuft aber mittlerweile wieder. Stark ist zurzeit Gazprom betroffen, im Fünftagesverlauf steht ein Minus von 36,33 Prozent auf dem Papier (Stand Freitagvormittag). Der DAX brach ebenfalls ein, wenn auch nicht so stark wie der russische Index, und hat in Richtung Wochenende wieder einen leichten Anstieg zu verzeichnen. Ähnlich sieht es beim Euro Stoxx 50 aus.

Die Kampfhandlungen in der Ukraine dauern an.

Titelbild: © sdecoret / stock.adobe.com

Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH

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