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Am Montag sind die Arbeitsökonomen David Card, Joshua Angrist und Guido Imbens mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet worden. Deutsche Ökonomen begrüßten die überraschende Auswahl.

Card und seine Forschung zum Mindestlohn

Die Arbeitsmarktforscher galten vor der Bekanntgabe nicht gerade als Favoriten: Der aus Kanada stammende David Card, der an der University of California forscht, versucht, in Wirtschaftssystemen eindeutige kausale Aussagen zu treffen – allerdings sind die Daten seiner Forschungen oft schwer interpretierbar.

Der Grund liegt auf der Hand: Steigt die Arbeitslosigkeit, wenn der Mindestlohn angehoben oder gesenkt wird? Wie wirkt sich Zuwanderung auf den Arbeitsmarkt aus? Diese Fragen sind aus wissenschaftlicher Sicht schwer zu beantworten, da unzählige Faktoren zu berücksichtigen sind – und niemand weiß, wie sich der Markt entwickelt hätte, wenn es zum Beispiel keinen Mindestlohn geben würde.

Card gelang es jedoch in den frühen 1990er Jahren, die These infrage zu stellen, dass eine Erhöhung des Mindestlohns immer zu weniger Arbeitsplätzen führt. Der Arbeitsmarktexperte verglich dafür die benachbarten US-Bundesstaaten New Jersey und Pennsylvania miteinander, nachdem in Ersterem der Mindestlohn angehoben wurde und in Letzterem nicht. Das Ergebnis: Ein negativer Effekt auf die Arbeitslosigkeit war nicht erkennbar.

Bestimmung von Ursache und Wirkung

Joshua Angrist vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge und der aus den Niederlanden stammende Guido Imbens von der Stanford University entwickelten die Methoden zur Untersuchung kausaler Zusammenhänge weiter.

Die Akademie erklärt ihre Entscheidung folgendermaßen: „Alle drei Forscher haben uns neue Erkenntnisse über den Arbeitsmarkt geliefert und gezeigt, welche Schlussfolgerungen über Ursache und Wirkung aus natürlichen Experimenten gezogen werden können. Ihr Ansatz hat auf andere Bereiche übergegriffen und die empirische Forschung revolutioniert.“ Card erhält dabei eine Hälfte des Preises, die andere teilen sich Angrist und Imbens.

Der deutsche ifo-Präsident Clemens Fuest sprach von einer „sehr guten Wahl“: „Die Forschung der drei Wissenschaftler hat einen großen praktischen Nutzen, weil sie Methoden entwickelt haben, um Ursache und Wirkung zu bestimmen. Das ist wichtig, um herauszufinden, wie wirtschaftspolitische Massnahmen wirken.“ Auch Jens Südekum, Ökonomie-Professor an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, schrieb auf Twitter: “Bin super happy über die Auswahl.“

Der Wirtschaftsnobelpreis geht als einziger nicht auf das Testament von Alfred Nobel zurück, sondern wurde 1969 von der Schwedischen Reichsbank gestiftet.

Titelbild: © sdecoret / stock.adobe.com
Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH

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