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Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) hat in Deutschland den Vermögensaufbau für Menschen mit geringerem Einkommen erschwert. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Stiftung Familienunternehmen und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Vermögensaufbau mit risikoarmen Anlagen ist schwerer geworden

Zwar gebe es laut der Studie in allen Vermögensklassen Gewinner und Verlierer, von der expansiven Geldpolitik der EZB mit den dauerhaft niedrigen Zinsen hätten aber vor allem jene Haushalte in Deutschland profitiert, die in der Vorkrisenzeit eine Immobilie erworben und finanziert hatten. So konnten sie bei sinkenden Zinsen ihre Kreditkosten senken und gleichzeitig von den steigenden Immobilienpreisen profitieren, erklärt die Studie. Die Analyse wurde mithilfe der Zahlen der Deutschen Bundesbank durchgeführt.

„Während viele Haushalte im Vergleich zur Vorkrisenzeit nun günstigere Finanzierungskosten und höhere Immobilienpreissteigerungen verzeichnen können, sind diese Effekte für Haushalte, die keine Immobilie besitzen oder die aktuell in den Immobilienmarkt einsteigen, trotz günstiger Finanzierungsbedingungen weniger vorteilhaft“, schreibt das Autorenteam.

Wer aufgrund niedrigen Einkommens und niedrigen Vermögens auf risikoarme Anlageformen angewiesen ist, für den sei es schwieriger, ein Vermögen aufzubauen. Denn risikoarme Anlagen wie Sparkonten und Lebensversicherungen würden kaum noch Rendite abwerfen.

Leitzins auf Rekordtief

Da in Zukunft weiter mit niedrigen Zinsen zu rechnen sei, schlagen die Studienautoren vor, dass die Aktienkultur in Deutschland stärker gefördert werden sollte und es an der Zeit sei, die Arbeitnehmersparzulage anzupassen. Als positiven Effekt der Niedrigzinspolitik loben sie, dass diese während eines Abschwungs den Arbeitsmarkt stabilisiere.

Die EZB stemmt sich seit 2008 mit ihrer expansiven Geldpolitik gegen die Finanz-, Euro- und Corona-Krise. Seit 2016 liegt der Leitzins im Euroraum bei null Prozent – ein Rekordtief.

Viele Deutsche scheinen aber schon auf die aktuelle Lage zu reagieren: Laut einer aktuellen HDI Berufe-Studie steigt keine andere Form der Altersvorsorge gegenüber 2020 derart in der Gunst der Befragten wie Aktien und Fonds.

Titelbild: © photocrew / stock.adobe.com
Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH

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