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Eine umfangreiche Meta-Studie des Research Institutes for Exhibition and Live Communication (RIFEL) zeigt ganz deutlich, welche gesamtwirtschaftlichen Bedeutung die Veranstaltungsbranche für Deutschland hat. Insgesamt generieren die etwa eine Millionen Mitarbeiter in diesem Sektor rund 130 Milliarden Euro an Kern- und Peripherieumsatz. Damit ist die Veranstaltungsbranche der sechstgrößte Wirtschaftssektor des Landes. Trotzdem befindet sich dieser wirtschaftliche Bereich bereits länger im Lockdown als jeder andere Sektor. Ab wann ist nach derzeitigen Aussichten wieder mit Musikveranstaltungen zu rechnen? Und wie sieht es eigentlich in anderen Ländern aus?

Couchsurfing statt Crowdsurfing

„2021 sollte eigentlich der Sommer des Wiedersehens werden. Und die Festivalveranstalter haben viel Arbeit und Zeit in Hygiene- und Infektionsschutzkonzepte investiert“,

sagte Frithjof Pils, Geschäftsführer von „Eventim Live“. Dennoch wurden einige der größten und wichtigsten Festivals 2021 bereits Anfang März abgesagt. Veranstalter Eventim kündigte dies kürzlich in einer Pressemitteilung an.  Demnach würden unter anderem die Publikumsmagneten „Rock am Ring“, „Rock im Park“, „Southside“, „SonneMondSterne“ und das Schweizer „Greenfield Festival“ in diesem Sommer nicht stattfinden können. „Angesichts der weiterbestehenden epidemischen Lage und verbundener Auflagen mussten wir jetzt jedoch schweren Herzens einsehen, dass Festivals dieser Größenordnung zurzeit noch nicht durchführbar sind.“ Klaus-Peter Schulenberg, CEO von CTS EVENTIM ergänzte:

„Sicherheit und Schutz der Gesundheit von Fans, Künstlern, Festival-Teams und Partnern gehen selbstverständlich vor.“

Hoch die Hände, vielleicht zum Jahresende?

Durch eine umgehende Reaktion auf die Pandemie, umfangreiche Rücklagen aus ertragreichen Geschäftsjahren und eine Umstellung der Kostenstruktur konnten sich Großveranstalter durch den langen Lockdown kämpfen. Angesichts der Verfügbarkeit von Schnelltests und der dem Fortschritt der Impfkampagnen ist sich Eventim laut eigener Aussage sicher, bald einige Schritte Richtung Normalität einschlagen zu können. Für den Sommer 2021 ist es dennoch zu spät. Frithjof Pils erklärt:

„Wir richten unser Augenmerk daher nun auf den Festivalsommer 2022 und wollen diesen für uns alle unvergesslich machen.“

Andere Länder, andere Feten

In Großbritannien sieht die Situation etwas anders aus. Laut Bericht der Tagesschau möchte Premierminister Boris Johnson dort im Sommer sämtliche Kontaktbeschränkungen aufheben. Veranstalter stürzen sich sofort auf die Gelegenheit und kündigen beispielsweise das „HardFestUK“ für August in London an. Ob diese Veranstaltung dann tatsächlich stattfinden wird, muss sich noch herausstellen.

Während Großbritannien auf die Impfstrategie setzt, um Großveranstaltungen möglich zu machen, arbeiten Veranstalter und Wissenschaftler in Amsterdam an einem anderen Konzept. Laut einem Videobeitrag der Tagesschau könnten hier engmaschige Tests, Gruppenbildung und genauer Bewegungsanalyse der Besucher Veranstaltungen wieder möglich machen. In Zusammenarbeit mit drei Universitäten wurde das Konzept an 1300 Besuchern erfolgreich getestet. Auch fünf Tage nach dem Konzert wurde keine Erkrankungen unter den Teilnehmern festgestellt.

Titelbild: © photocrew / stock.adobe.com

Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH

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