Der Frühling naht – und die Wintersaison ist definitiv zu Ende. Um zu verhindern, dass die Einzelhändler nicht verkaufte Kleidung wegwerfen müssen, verzichtet Finanzminister Scholz nun auf die Umsatzsteuer bei Spenden.
Lagerung von Kleidung ist teuer
Die Corona-Pandemie sorgt dafür, dass die Deutschen kaum mehr neue Kleidung kaufen. Mode-Einzelhändler stehen nun vor einem Berg überschüssiger Saisonware und vor der Frage, was damit passieren soll. Der Textilverband schätzt laut tagesschau, dass rund 500 Millionen Kleider und Schuhe derzeit in den Lagern liegen.
Doch die Lagerung von Kleidung ist teuer – und es ist unwahrscheinlich, dass sich die Ware in der nächsten Modesaison noch verkauft. Wegen der Umsatzsteuer sei es aber für die Unternehmen zu teuer, die Kleidung zu spenden. Deshalb stand im Raum, dass die Ware vernichtet werden würde.
Umsatzsteuer auf gespendete Saisonware abgeschafft
Kein Händler vernichte seine Waren freiwillig, viele würden damit lieber Bedürftigen helfen. Das sagte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE). Doch „nach den gesetzlichen Vorgaben wäre die Vernichtung von Waren oft die günstigere Alternative“, erklärt Genth laut tagesschau.
Deshalb hatte ein Bündnis aus HDE, der Grünen-Bundestagsfraktion und des Paritätischen Wohlfahrtsverbands gefordert, den Einzelhändlern das Spenden zu erleichtern und die Umsatzsteuer auf Sachspenden abzuschaffen.
Nun hat Finanzminister Olaf Scholz reagiert und verzichtet auf die Umsatzsteuer für Saisonware wie Wintermäntel, wenn diese gespendet werden. Die Umsatzsteuer entfällt unter anderem auch bei Lebensmittelspenden und gespendete Drogerieartikel. Die Regelung soll bis Jahresende gelten.
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