Seit Kurzem nicht mehr der reichste Mann der Welt und nun auch nicht mehr der Chef bei Amazon? Korrekt: Jeff Bezos hat überraschend angekündigt, nicht weiter als Vorstandschef von Amazon zu agieren. Doch was bedeutet das für die Firma? Und was hat Bezos nun vor?
Vom Buchhändler zum Milliardär
In einer Garage im Jahr 1994 gründete der damals 30-jährige Jeff Bezos einen elektronischen Buchladen namens Amazon. Heute ist dieser Mann 57 Jahre alt und mit einem Vermögen von etwa 188 Milliarden Dollar der zweitreichste Mann der Welt. Über die Jahre hinweg hat er Amazon zum bekanntesten Online Versandhaus gemacht. Auch einige Innovationen waren Teil des Weges. Durch das Kindle konnte Amazon schließlich Bücher verkaufen, ohne sie verschicken zu müssen und dank Alexa haben viele Menschen einen KI-Assistent im Haus.
Zuletzt glänzte das Unternehmen mit Geschäftszahlen, die alle Erwartungen übertrafen, denn das Krisenjahr 2020 war für Amazon eine wahre Goldgrube. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Erlöse in den letzten drei Monaten bis Dezember um 44 Prozent an. Mit einem Umsatz von 125 Milliarden Dollar konnte das Unternehmen laut der Süddeutschen Zeitung (SZ) erstmals die 100 Milliarden Dollar Marke übersteigen. Im gesamten Geschäftsjahr 2020 verdiente das Unternehmen 21,3 Milliarden Dollar – 84 Prozent mehr als zuvor.
Ihr Paket wurde bei anderen Projekten abgegeben
Wenn alles so gut läuft, warum tritt Jeff Bezos dann zurück? „Derzeit ist Amazon so erfinderisch wie nie zuvor, weswegen dies die optimale Zeit für den Wechsel ist“, begründete er seinen Entschluss laut SZ. „Ich hatte nie mehr Energie, es geht hier nicht um den Ruhestand.“ Mit seiner Energie möchte er sich nun aber stärker auf seine Nebenprojekte konzentrieren: Mit dem vom ihm im Jahr 2000 gegründeten Raumfahrtunternehmen Blue Origin macht er Elon Musks „Space X“ Konkurrenz. Mit dem Earth Fund möchte er sich gegen den Klimawandel engagieren. Außerdem hat er eine eigene Zeitung, die Washington Post.
Sendungsverfolgung
Als seinen Nachfolger hat Bezos den bisherigen Leiter des Cloud-Geschäfts, Andy Jassy, bestimmt. Trotz seiner anderen Projekte wird der ehemalige CEO als geschäftsführender Vorsitzender des Verwaltungsrats weiterhin sein Auge auf die Pakete werfen. „Jeff wird weiterhin nicht nur sehr engagiert bleiben, sondern auch seine Fingerabdrücke in vielen Bereichen der Produktentwicklung und Innovation hinterlassen, außerdem bleibt er unser größter Einzelaktionär“, erklärt Amazon-Vize Brian Olsavsky laut Tagesschau.
Titelbild: © photocrew / stock.adobe.com
Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH