Üblicherweise nimmt die Zahl der Arbeitslosen, laut Bundesagentur für Arbeit, im Frühling ab. In diesem Jahr ist dies aufgrund von COVID-19 anders. Welchen Herausforderungen muss sich der Bund nun stellen, um die Verwirklichung der Negativprognosen zu verhindern?
Sinkender Trend bei der Arbeitslosenquote
Die Zahl der Arbeitslosen ist laut Bundesagentur für Arbeit (BA) im Mai aufgrund der Corona-Pandemie erneut gestiegen. Im Vergleich zum April, welcher über 300.000 neue Arbeitslose zählte, wuchs der Wert mit 169.000 Neumeldungen im Mai zwar langsamer, aber dennoch stetig an. Die Daten der vergangenen Jahre zeigen: Üblicherweise ist im Frühjahr ein Aufschwung in der Arbeitswelt festzustellen. Dieser bleibt aufgrund der aktuellen Krise aus. Insgesamt sind nun 2,813 Millionen Menschen ohne Tätigkeit. Damit erhöht sich der Prozentsatz um 0,3 Prozent und liegt dadurch nun bei 6,1 Prozent.
Rekordzahlen bei Kurzarbeit
„Die Kurzarbeit hat das Niveau der Krise von 2009 deutlich überschritten“, so Detlef Scheele von der BA. Und das bereits im März – der ersten Monat, betroffen durch COVID-19 bedingten Sicherheitsmaßnahmen. Mit 2,02 Millionen neuen Kurzarbeitern wurde der bisherige Rekord von Mai 2009 (1,44 Millionen) übertroffen. Auch im Mai mussten weitere 1,06 Millionen Menschen Kurzarbeit anmelden. Allerdings gibt diese Zahl noch keine Auskunft über den tatsächlichen Wert, da viele Unternehmen die Anzeigen im Vorfeld tätigen, um auf Nummer Sicher zu gehen.
Was unternimmt der Bund dagegen?
Negativ Prognosen für den Arbeitsmarkt sind für die BA nicht schwer nachvollziehbar, denn laut Bericht der Tagesschau zeichnen ihre Rechenszenarien kein schönes Zukunftsbild. Aus den Berichten des ARD-Hauptstadtstudios geht hervor, dass ein bisher vorhandenes finanzielles Polster von fast 26 Milliarden Euro noch in diesem Jahr nicht nur komplett verschwinden dürfte, die Behörde wird wohl zusätzlich Geldspritzen in Milliardenhöhe vom Bund benötigen. Dennoch positiv: Mittels Kurzarbeit verhinderte der Bund eine Flut von Massenarbeitslosigkeit. Darüber, dass dies der richtige Weg war, gibt es auch ein überparteiliches Einverständnis. Nun läge es an der Regierung nicht nur alte Stellen zu erhalten, sondern auch neue zu schaffen.
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