Zuletzt gingen deutliche Entspannungssignale durch die Märkte. Die Krisenwährung Gold war zuletzt weniger gefragt. Nun aber steigt die Nachfrage wieder.
Sinkende Nachfrage
Wie der World Gold Council im Januar mitteilte, musste die Goldnachfrage im Jahr 2019 einen Dämpfer hinnehmen. Sie sank um ein Prozent auf 4.355,7 Tonnen, verglichen mit dem Vorjahr. Im vierten Quartal allein sank die Nachfrage um 19 Prozent auf 1.045,2 Tonnen im Vergleich zum vierten Quartal 2018. Im Durchschnitt hielt sich der Goldpreis im vierten Quartal 2019 auf einem Niveau um 1,481 US-Dollar pro Unze, der höchste Quartalswert seit dem ersten Quartal 2013. Dafür aber stieg die Nachfrage in Gold-Investments. Und zwar um neun Prozent auf 1.271,1 Tonnen.
Der Gold-Rekord
Und im neuen Jahr stellt das Edelmetall einen neuen Rekord auf. Die Unze Gold übertraf in London die 1.400 Euro-Marke. Damit stellte der Goldpreis das letzte Hoch aus dem Februar 2013 in den Schatten. Wie die FAZ berichtet, ist das Edelmetall in Europa so gefragt wie noch nie. Sowohl Gold als Anlageprodukt als auch der Goldschmuck-Markt sind davon betroffen. Ein Grund dafür sind Medienberichten zufolge die anhaltenden Niedrigzinsen der Europäischen Zentralbank. Banken verlagern die anfallenden Kosten an ihre Sparer und verlangen ab einer gewissen Guthabengrenze Zinsen von ihren Kunden.
Goldgeschäft Heirat
Als einen weiteren Grund nennt die Wirtschaftswoche das vermehrte Aufkommen von Hochzeiten. Dem Statistische Bundesamt stieg die Anzahl der Eheschließungen innerhalb Deutschlands zwischen 2014 auf 2018 von knapp 386.000 auf 450.000. Darüber hinaus sei auch der Verlobungsring wieder im Kommen, dementsprechend steigt auch in diesem Zusammenhang die Nachfrage nach Gold. Juweliere melden zurzeit eine starke Nachfrage, und das auch trotz des steigenden Goldpreises. Jährlich kaufen die Deutschen knapp 100 Tonnen Gold, was das Land, gemessen an der Bevölkerung, zum goldaffinsten Land mache.
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