Der Handelsstreit zwischen den USA und China dauert nun schon fast eineinhalb Jahren an. Auch zwischen den USA und Europa gibt es mit den von den USA angedrohten Strafzöllen auf EU-Importwagen einen Konflikt. Anders sieht es auf dem nordamerikanischen Kontinent aus. Nachdem die Demokraten den neuen Freihandelsvertrag zwischen den USA, Kanada und Mexiko abgesegnet haben, unterschrieben die Vertragsparteien die Änderungen im mexikanischen Nationalpalast. Nun müssen noch die Parlamente der drei Länder das Abkommen ratifizieren.
Billion-Dollar-Deal
Das USMCA (United States Mexico Canada Agreement) soll den bisherigen Vorgänger NAFTA (North American Free Trade Agreement) ersetzen und betrifft knapp 500 Millionen Bürger mit einer Gesamtwirtschaftsleistung von 20,8 Billionen Euro. Für das neue Abkommen wird prognostiziert, dass durch dieses in den nächsten sechs Jahren in den vereinigten Staaten 176.000 Arbeitsplätze geschaffen werden und sich das Bruttoinlandsprodukt um 0,35 Prozent erhöht.
America’s great USMCA Trade Bill is looking good. It will be the best and most important trade deal ever made by the USA. Good for everybody – Farmers, Manufacturers, Energy, Unions – tremendous support. Importantly, we will finally end our Country’s worst Trade Deal, NAFTA!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 10. Dezember 2019
Neue Reglungen für die Automobilindustrie
Die wohl wichtigsten Neuregelungen des USMCA betreffen die Automobilindustrie. So müssen Autos, welche innerhalb des Abkommens zollfrei verkauft werden, in Zukunft zu 75 Prozent in Nordamerika gefertigt sein. Zuvor lag der Prozentsatz bei 62,5 Prozent. Weiterhin müssen die Kraftfahrzeuge zu 70 Prozent aus heimischen Stahl und Aluminium bestehen. Hinzu kommt noch, dass 40 Prozent des Wertes eines jeden zollfrei verkauften Autos von Arbeitnehmern gebaut werden muss, die einen Stundenlohn von mindestens 16 Dollar erhalten. Für deutsche Autobauer, die oft international produzieren, könnte es schwer werden, die 75 Prozent Hürde zu erreichen. Mit der Mindestlohnreglung hingegen möchte Donald Trump eine Abwanderung der Automobilindustrie nach Mexiko vermeiden.
Landwirtschaft und digitales Eigentum
Darüber hinaus gewähren weitere Änderungen US-Farmern einen erleichterten Zugang zum kanadischen Milchmarkt, der aktuell durch ein striktes Quotensystem reguliert wird. Ebenfalls wurde, wie beim Handelsabkommen zwischen den USA und Japan, im September diesen Jahres, der Bereich „Digitales“ aufgenommen. Das bedeutet, dass unter anderem E-Books, Musik, Spiele und Software zollfrei gehandelt werden.
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